Was Bergsteigen, Wandern und Skitourengehen angeht, hat sich nicht nur die Ausrüstung stark verbessert – auch was die Tourenplanung betrifft, sind gravierende Entwicklungen festzustellen. Man könnte in diesem Zusammenhang gar von einer digitalen Revolution sprechen.

Bevor wir jedoch einen Vergleich von damals und heute anstellen, ein Wort dazu, warum Tourenplanung so wichtig ist. Wer jemals in den Bergen von einem Wettersturz überrascht worden ist, wird nie mehr ohne Überprüfung der lokalen Bedingungen zu einer Bergtour oder Skitour starten. Im Winter ist außerdem die Einschätzung der Lawinenlage lebens-, ja überlebenswichtig. Hinzu kommt die Auswahl einer Route, die im Idealfall den Wetterverhältnissen, dem eigenen Können und der Kondition entsprechen. Dazu muss man, wie in anderen Bereichen auch, die Fachterminologie beherrschen, Karten mit deren Geländestrukturen, Wetter- sowie Lawinenlageberichte auch lesen und richtig interpretieren können. Bei aller Digitalisierung der Tourenplanung hat sich daran nichts, oder fast nichts geändert.

Wie man an die grundlegenden Informationen jedoch gelangt, das hat sich durch das Internet und die zunehmende Digitalisierung unserer Welt massiv verändert. Auch die Qualität und Aktualität der Informationen konnten durch die Digitalisierung und das Internet bahnbrechend verbessert werden – ebenso die ortsunabhängige Verfügbarkeit von Daten und Informationen. Auch das Mitnehmen von gespeicherten Daten und Infos ist ja möglich – ein Beispiel sind die GPS-Daten einer Tour.

Während man also früher bei der Tourenplanung Bücher und Papierkarten wälzen musste und für örtliche Infos auch mal zum Telefon griff, um die Locals anzuzapfen wie es wirklich vor Ort ausschaut, geht man heute einfach ins Internet. Selbst Rohdaten findet man hier, um Windgeschwindigkeit, aktuelle Schneehöhe oder Neuschneemenge im Gelände abzufragen.

Digitale Tourenauswahl

Bei der Tourenauswahl helfen dabei zahlreiche Webseiten und Apps für Bergsteiger. Doch bereits hier ist eigenes Fachwissen gefragt, denn nicht alles ist wirklich gut recherchiert oder vertrauenswürdig und das muss man unterscheiden können. Absolut seriös und professionell sind Webseiten und Apps, bei denen ausschließlich kompetente Alpinautoren publizieren. Und da wird die Anzahl der Portale dann schon deutlich übersichtlicher; sie ist aber immer noch groß genug, um sich Anregungen für mehr als ein Bergsteigerleben zu holen. Finger weg jedoch von alpinen Selbstdarstellern, denn da gibt es ebenfalls jede Menge im Web.

Überblick – Professionelle alpine Internet-Portale bieten:

  1. Eine ausführliche, gut gegliederte und vor Ort recherchierte Routenbeschreibung.
  2. Touren-Kategorisierung und Suchfunktion mit Schwierigkeit, Kondition und Gebiet.
  3. Gutes Bildmaterial in chronologischer Reihenfolge und mit aussagekräftigen Bildunterschriften.
  4. Vor Ort aufgezeichnete GPS-Daten
  5. Eine Routenskizze, bzw. einen Kartenausschnitt zur Tour.
  6. Wetterinformationen
  7. Lawinenlagebericht
  8. Forum zum Informationsaustausch über die Tourenverhältnisse
  9. Webcams mit Blick ins Gebirge
  10. Vertrauenswürdige Bergsportseiten nennen außerdem die Autoren namentlich; und diese Alpinautoren kennt man in der Regel von Zeitschriften oder Büchern, denn es sind eben professionelle Autoren.

Verfügbarkeit

Ein riesiges Plus ist heute die ortsunabhängige Verfügbarkeit von Informationen und Daten. Auch die Alpenvereine, wie der DAV, bieten auf ihren Portalen einige wirklich nützliche Informationen. Einzig eine Internetverbindung ist notwendig, aber die gibt es heute immer häufiger sogar im Gebirge, auf Hütten und in entlegenen Tälern. Oft werden auch letzte Infos noch einmal am Morgen im Auto auf dem Weg ins Gebirge übers Handy abgerufen oder zumindest der aktuelle Wissenstand noch einmal überprüft.

Fazit

Eine Tourenplanung mit digitalen Hilfsmitteln, kostenlosen Online-Karten, etc. ist ein enormer Fortschritt. Allerdings benötigt jeder Bergsteiger und Skitourengeher wie auch Wanderer nach wie vor ein gewisses Fachwissen, um die Infos zu verstehen, bzw. richtig zu interpretieren. Daran hat sich bei aller Digitalisierung nichts geändert.

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